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Eine höllische Komödie von Ödön von Horváth

Inszenierung: Ellen Bechtluft

Darsteller: Schüler des Windthorst-Gymnasiums Meppen

„Wie kommst denn du da herauf?“, mit dieser Frage leitet Petrus Ödön von Horváths sein Märchen „Himmelwärts“ ein. Es ist die Frage nach der Verhältnismäßigkeit zwischen Himmel, Erde und Hölle und den damit verbundenen Fragen nach Sinnhaftigkeit und Streben eines jeden und damit bleibt die im Jahre 1934 geschriebene Komödie “höllisch” brisant…

Auf allen drei Ebenen der christlichen Vorstellung gleichzeitig – Himmel, Erde, Hölle – sieht sich der Zuschauer konfrontiert mit der Familie Steinthaler. Vom Himmel herab versucht Mutter Steinthaler an der Seite von Petrus, das Schicksal ihrer Tochter zu beeinflussen. Auf der Erde läuft Tochter Luise ihrem Lebenstraum einer Karriere als Solistin an der Oper hinterher. Welch ein “Glücksfall”, dass in dem Moment der Vertrag des untalentierten Theaterdirektors mit dem Teufel ausläuft und Luise sich als Ersatzseele geradezu anbietet. Diese Ereignisse kann Vater Steinthaler aus nächster Nähe miterleben, befindet er sich doch bereits aufgrund seines egoistischen Lebens in der Hölle…

In Zeiten, in denen die Arbeits- und Lebenswelt immer schnelllebiger und zunehmend entfremdet erscheint, in denen die moderne Gesellschaft kategorisiert, verwaltet und nach Erfolgsprinzipien funktioniert, steht die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer Existenz wieder zentral im Blickfeld. Horváths Figuren bieten Anstoß für Nachdenklichkeit, ohne zu verpflichten. Sie lassen uns lachen, bieten aber auch denjenigen, die es wünschen, einen Blick in den entsprechenden Schneewittchen-Spiegel.


Bild: Zeichnung Johanna Keuper

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